Reportagen: Warum bin ich Tanzlehrerin geworden
Mit diesem „Selbstportrait” startet der ADTV eine kleine Serie, in der ADTV-Tanzlehrende ihre persönliche Antwort geben auf die Frage „Warum ich Tanzlehrer/ Tanzlehrerin geworden bin”.
Sarah Engels
Ich war zufrieden in meiner Medienwelt – nach freier Mitarbeit bei der Saarbrücker Zeitung habe ich während meiner Studienzeit beim Saarländischen Rundfunk gearbeitet. Doch irgendwie hat mir beim Radio der spürbare Kontakt zu den Menschen gefehlt. Und das Tanzen sowieso: Früher war ich im Ballett, in der Garde eines Karnevalsvereins aktiv, war im Jazztanz und im Jugendkurs in der Tanzschule – bunt gemischt also. Dann habe ich mich ganz auf den Journalismus konzentriert und das Tanzen ist sehr in den Hintergrund gerückt.
Nach langen und zähen Verhandlungen konnte ich meinen damaligen Freund überreden, mit mir einen Tanzkurs zu besuchen. Hier bin ich das erste Mal darauf aufmerksam geworden, dass die ADTV-Tanzlehrerausbildung grundsätzlich jeder und jedem offen steht. Früher dachte ich, man darf nur dann in einer Tanzschule unterrichten, wenn man das Glück hatte, in eine Tanzlehrer-Familie hineingeboren zu sein oder erfolgreiche Turniertänzerin war. So kam ich erst mit 29 Jahren dazu, meinen Traumberuf zu erlernen und bin mit diesem nun sehr glücklich.
Als Quereinsteigerin ist die Ausbildung eine Herausforderung, aber machbar.
Das Spannende für mich an diesem Beruf ist auch, dass es neben dem Tanzen viele weitere Kompetenzen und Leidenschaften braucht, um gut arbeiten zu können: Organisationstalent, Gastgeberqualitäten und Freude am respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Menschen. Gerade dieser liegt mir als Theologin besonders am Herzen.
Ich bin sehr froh, dass ich in meiner neuen Rolle als ADTV-Tanzlehrerin dafür verantwortlich bin, dass die Kinder, Jugendlichen und Erwachsene, die zu mir in die Tanzschule kommen, mit mir eine schöne Zeit verbringen dürfen und ich nicht mehr dafür zuständig bin, den oftmals schlimmen Nachrichten dieser Welt hinterher zu jagen. Darüberhinaus möchte ich nun mit dafür sorgen, dass die schönen Geschichten, die in den Tanzschulen passieren, auch erzählt werden und freue mich auf einen anregenden Austausch mit meinen neuen Kolleginnen und Kollegen!
von Sarah Engels